Sfogliatelle

Die Tage werden wieder kürzer, dunkler und kälter. Da wird es Zeit sich ein wenig die Sonne ins Haus zu holen und ein paar Urlaubserinnerungen an Bella Italia wach werden zu lassen. Vor einigen Jahren hat es mir ein Gebäck im Toskana Urlaub ganz besonders angetan und dieses Rezept habe ich heute für euch mitgebracht. Bei mir vergeht seitdem kein Italienurlaub ohne einmal diese Köstlichkeit genascht zu haben.

Frühstück in Italien

In Italien gibt es ganz viele Leckereien die mein Herz höher schlagen lassen. Das typische Frühstück in Italien besteht meist aus einem Cappuccino, aber nur vor zehn Uhr danach trinkt der Italiener Espresso, und einem Stück Gebäck. Das kann ein Cornetto sein, ein Croissant ähnliches Hörnchen das mit Marmelade oder Schokocreme gefüllt ist, oder Biscotti. Erst beim zweiten Frühstück so gegen elf wird es in Italien etwas herzhafter und es gibt Tramezzino. Ein belegtes Sandwich mit Schinken, Salami, gegrilltem Gemüse oder Meeresfrüchte.

Sfogliatelle

Es gibt aber noch so viele andere leckere Gebäckspezialitäten und eines davon hat es mir besonders angetan. Sfogliatelle, die Königin der Patisseriekunst aus Neapel. Sfogliatelle sind Blätterteigartige Muscheln, haben außen eine knackige, knusprige Hülle mit vielen hauchdünnen Lagen Blätterteig und innen eine köstliche weiche Füllung aus Ricotta und Grieß. Der Aufwand für das Gebäck ist schon sehr groß aber mein Ehrgeiz war geweckt und so habe ich mich an die Zubereitung gewagt.

Der Aufwand ist spätestens beim ersten bissen vergessen

Der Teig und die Füllung wird schon am Vortag zubereitet und im Kühlschrank ruhen gelassen. Ein großer Tisch oder viel Platz in der Küche sind ein großer Vorteil damit die langen Teigplatten so dünn wie möglich ausgerollt werden können. Am besten klappt das mit einer Nudelmaschine durch die man den Teig rollt und dabei immer wieder eine Stufe runter geht und somit am Ende sehr dünn ausgerollte Teigplatten hat.

Zutaten für den Teig

  • 500g Mehl Tipo 0 oder Tipo 00 ( italienischer Supermarkt)
  • 200 ml Wasser
  • 1 El Honig
  • 1 TL Salz
  • 150g Butter geschmolzen zum Bestreichen

Zutaten für die Füllung

  • 125 g Weichweizengrieß
  • 500 ml Milch
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote
  • 125g Zucker
  • 250g Ricotta
  • 1 Ei
  • Abrieb einer kleinen Bio Orange
  • 80 g Schokotropfen oder kandiert gehackte Orange
  • 1 Glas Aprikosenmarmelade
  • Puderzucker zum Bestäuben
  1. Die Zutaten für den Teig verkneten bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist
  2. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und bei Zimmertemperatur 1 Stunde ruhen lassen
  3. In der Zwischenzeit die Milch erwärmen und den Grieß, Salz, Mark der Vanilleschote darin aufkochen und abgedeckt auskühlen lassen
  4. Wenn die Masse abgekühlt ist den Ricotta, Zucker, Ei und Abrieb der Orange unterrühren und abgedeckt im Kühlschrank über Nacht aufbewahren und durchziehen lassen.
  5. Den Teig in 5 Portionen teilen
  6. Jede Teigportion durch eine Nudelmaschine drehen bis man bei der letzten Stufe angekommen ist und der Teig hauchdünn ausgerollt ist. Dafür braucht man viel Platz. Am besten auf dem Esszimmertisch arbeiten und immer wieder gut bemehlen.
  7. Die erste dünn ausgerollte Teigbahn an den Enden mit einem scharfen Messer gerade schneiden, mit flüssiger Butter bestreichen und vorsichtig aufrollen. Darauf achten dass nicht so viel Luft zwischen den ausgerollten Teig kommt. Die Enden werden dabei nicht bündig sein was aber nicht schlimm ist.
  8. Die  nächsten Teigportion genauso dünn durch die Nudelmaschine ausrollen lassen, die Enden wieder mit dem Messer gerade schneiden, mit flüssiger Butter bestreichen und an die schon vorhandene erste aufgerollte Teigrolle anlegen und weiter aufrollen ohne zuviel Luft dazwischen zu bringen.
  9. Mit allen Teigportionen so fortfahren bis am Ende eine dicke Teigrolle entstanden ist.
  10. Die Teigrolle vorsichtig auf dem Tisch etwas hin und herrollen und dabei vorsichtig etwas in die Länge ziehen.
  11. Die Teigrolle in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
  12. Am  nächsten Tag die Schokotropfen unter die Füllung heben und in einen Spritzbeutel mit großer offener Lochtülle füllen.
  13. Die Teigrolle in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden
  14. Mit beiden Daumen vorsichtig die typische Form einarbeiten. Man schiebt dabei den Teig vorsichtig nach unten und legt somit die einzelnen Teigschichten frei. Die Form erinnert an eine Muschel. Darauf achten dass keine Löcher entstehen.
  15. Etwas Füllung in die Öffnung spritzen und einen Teelöffel Marmelade dazu.
  16. Vorsichtig den Rand zusammendrücken und somit die Füllung verschließen.
  17. Die einzelnen Sfogliatelle auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und bei 200 Grad ca. 20 bis 30 Minuten goldbraun backen.
  18. Die abgekühlten Sfogliatelle mit Puderzucker bestäuben

Viel Geduld und ganz viel Freude beim Backen wünscht euch Jessica

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